Erster Eindruck:
Im Test haben wir heute den Rexel X406 Momentum – auf den ersten Blick, also auf dem Papier der zweitbilligste Aktenvernichter der Marke Rexel (mal abgesehen von dem Streifenschnitt-Modell S206). Trotzdem MUSS das ja kein Schrott sein – oder vielleicht doch? Das wollen wir mal im Folgenden testen. Der erste Eindruck – auf dem Papier vielleicht ausreichend: erträglich laut (70 dB), günstig (+/- 50 € Klasse), Sicherheitsklasse P- 4 und für die Zielgruppe (Home- Office / Kleines Büro) ausreichend stark (6 Seiten / 3 Minuten Dauerlast / 60 min Pause). Testen wir mal an, ob der erste Eindruck stimmt.
Wir haben hier ein Gerät von Rexel, das in der Sicherheitsklasse einen Mittelklasse-Gerät mit einer guten, für den Normalbedarf absolut ausreichenden Sicherheitsstufe (P-4) – höhere Ansprüche wären nur noch für bestimmte, sensible Bereiche notwendig, z.B. Arztpraxen oder DAX-Konzerne empfehlenswert. Aber für Rechnungen oder z.B. Steuerunterlagen, ist diese Sicherheitsklasse absolut ausreichend. Wir empfehlen mindestens P-4 (Partikelgrößerd. 4 x 28 mm) und Kreuzschnitt, falls man neugierige Nachbarn oder ähnliches hat. Der X406 Momentum passt mit seinem Anthrazit-Design optisch super in jede gewöhnliche Bürolandschaft. Der Rexel X406 fällt quasi nur auf, wenn er mitten im Raum steht. Ein Platz unter dem Schreibtisch, ist bei der geringen Höhe von etwas über 34 cm natürlich kein Problem. Dadurch, dass der Rexel X406 sehr kompakt und leicht ist (rd. 34 x 32 x 23 cm bei 3,5 kg Gewicht) – und mit einem sehr kleinen Auffangbehälter von 15 Litern für rund 130 zerkleinerte Blätter, passt er unauffällig unter jeden Schreibtisch. Der Partikelschnitt produziert einen weißen Berg aus Papierpartikeln, welcher ab und zu – das Sichtfenster ist leider sehr dunkel – umgeschubst werden sollte und/oder zusammengedrückt werden sollte,
wenn man nicht übermäßig oft ausleeren möchte. Leider muss man zum Ausleeren den Schneidkopf abheben, wobei gerne immer wieder Schnipsel danebenfallen. In dieser Preisklasse, gibt es leider keine praktische Behälterschublade. Neben dem Papier-Einwurfschlitz befinden sich die (mindest-)Funktionen des X406 als Schalter „R“ (Rücklauf), „EIN“ und Start (über Lichtschranke), „►“(Vorwärtslauf) neben der Überhitzungs-LED – auf der anderen Seite vom Einwurfschlitz liegt der Wippschalter für Ein/Aus. Die Automatik beendet das Schreddern automatisch, wenn es kein neues Papier mehr gibt, überhitzt, überlastet oder der Papierkorb entfernt worden ist. Die „R“ (Rücklauf) Taste half uns bei der Behebung der meisten Papierstaus.
Das Betriebsgeräusch ist kein wahrer Ohrenschmaus aber leider absolut „normal“ in dieser Aktenvernichter- Preisklasse und zwar mit 70 dB im Leerlauf. Das entspricht etwa einer normalen Gesprächslautstärke in unmittelbarer Nähe (nur ohne das „Jaulen“). Denn der etwas zu schwache Motor muss die Schneidleistung durch höhere Umdrehungszahlen ausgleichen – so schnellt das Geräusch auf 73 dB hoch bei Papierkontakt. Die mit Abstand meisten Leute bemängeln das Verarbeitungsgeräusch ihrer Aktenvernichter – hierbei ist der X406 Momentum aber immer noch im Lautstärke-Mittelfeld und damit angenehmer als die Mehrzahl der Aktenvernichter in dieser Preisklasse.
Technische Details:
Wie und was haben wir getestet?
Wir haben den Rexel X406 Momentum mit (laut Anleitung) maximal 6 Blätter (80 g / qm) pro Durchgang. Also haben wir einen Packen von 6 Blatt vorbereitet und eingeworfen – Heft- und Büroklammern waren übrigens auch kein Problem. Mit 70 dB Anfangslautstärke startet das Gerät per Automatik und „beschleunigt“ auf 73 dB bevor das Papier zerschnitten wird. Nach (handgestoppten) 9 Sekunden beendet der X406 den Schneidvorgang. Der Hinweis mit den maximal 6 Blättern (80 g / qm Qualität) legen die maximal mögliche Papiermenge fest, die gerade noch so durchgeht, ohne (regelmäßig) zu Papierstaus zu führen. Man merkt sofort, dass der X406 Momentum bei dieser Menge schon zu kämpfen hat – aber er schafft auch es zumindest. Die (normale) Verarbeitungsgeschwindigkeit sinkt dabei bereits stark ab und der Motor erwärmt sich schnell, sowohl mess- als auch fühlbar. Bei dieser Maximallast ist auch nur ein Dauerbetrieb von knapp über 3 Minuten ist möglich. Die Abkühlpause ist danach 56 Minuten – entspricht also den Hersteller-Angaben.
Am schnellsten arbeitet man daher, indem man diese Art der Dauerüberlast vermeidet – somit spart man sich dann auch die Wartezeit fürs Abkühlen. Möchte man also eine maximale Menge an Papier im Dauereinsatz verarbeiten, sollte man beim Rexel X406 eine Dauerleistung von 2-3 Blättern gleichzeitig anstreben – da braucht er rund 7 Sekunden pro Durchgang und die Zeit für den „Dauereinsatz“ ließ sich so fast verdoppeln. „Normale“ Tacker- und Büroklammern (keine Großen!) sind vom Hersteller erlaubt, machten in unserem Test aber auch keine Probleme. Der X406 Momentum schließt aber viele Medien von der Verarbeitung aus: Zeitungen, Folien, laminierte Dokumente, Etiketten, Plastikfolien und CDs/DVDs/Kreditkarten.
Was uns gut gefallen hat:
(+) erträglich leise – entspr. der Preisklasse. (Start mit 70 dB –> maximal 73 dB)
(+) Automatischer Start/Stopp bei Papierkontakt
(+) Preis – Leistungsverhältnis in Ordnung bei geringer Auslastung.
(+) mehrsprachige Anleitung
(+) ausreichende Sicherheitsstufe P-4 für den Home-Office / kleinem Büro
Was uns nicht gefallen hat:
(-) Füllstand schlecht von der Seite einsehbar, da kleines Sichtfenster
(-) nur kurze Maximal-Last-Laufzeit von 3 Minuten, dann rd. 60 Minuten Pause, aber ausreichend für die private Nutzung im Home-Office oder kleinem Büro.
Fazit:
Der Rexel X406 Momentum ist ein zuverlässiger Aktenvernichter, wenn man ihn mit geringer Belastung betreibt. Guter Sicherheitsstandard für Home-Office oder kleinem Büro – mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis. Wer CDs/DVDs/Kreditkarten verarbeiten will muss mit einer stabilen Schere verlieb nehmen.
… und war sonst noch etwas?
… ach ja, und unbedingt regelmäßig Ölpapier einsetzen, und kein Öl direkt in den Papierschlitz sprühen – davor warnt der Hersteller ausdrücklich. Der Hersteller empfiehlt eine regelmäßige „Öl-Kur“ – dann aber mit „original“ Öl-Papier des Herstellers. Dies ist wichtig, um die Lautstärke konstant und Schneidleistung hoch zu erhalten. Die Öl-Papiere, kann man bei jedem größeren Hersteller kaufen. Das Öl-Blatt lässt man nach der Behälterleerung einmal durchlaufen – fertig. Hat man ausnahmsweise kein Öl-Papier zur Hand kann man sich behelfen, indem man mit einem Fläschchen Nähmaschinen-Öl ein großes W auf ein Blatt „schreibt“, danach legt man dieses in den Aktenvernichter und lässt es durchlaufen.