Erster Eindruck:
Rexel Aktenvernichter Momentum X308: Dieser mal haben wir den Rexel X308 Momentum – schaut man sich im Internet um, ist das der billigste Aktenvernichter der Marke Rexel, der (gerade) noch Partikel schneidet (billiger ist nur noch das Streifenschnitt-Modell S206).
In solch einem Niedrigpreissegment, kann man eigentlich nicht viel erwarten. Aus unserer Test-Erfahrung sind dies Geräte mit denen man maximal die Hälfte der angegebene Maximalkapazität verarbeiten sollte. Aber wir schauen mal, ob das stimmt. Könnte ja doch ein Diamant sein, zum Preis eines Kieselsteins – (Achtung Humor! ;o) Der erste akustische Eindruck – auf dem Papier vielleicht ausreichend: erträgliche 72 dB, günstig (unter 50 € – Klasse), Sicherheitsklasse P-3 und für die Zielgruppe (Home- Office / Kleines Büro) ausreichend stark (8 Seiten maximal / 3 Minuten Dauerlast / 60 min Pause). Testen wir mal an, ob der erste Eindruck stimmt.
Der X308 Gerät von Rexel, das in der Sicherheitsklasse einen Mittelklasse-Gerät mit einer guten, für den Normalbedarf gerade so ausreichenden Sicherheitsstufe (P-3) – höhere Ansprüche lassen sich durch den knapp 5-10 Euro teureren X406 erfüllen. Insbesondere absolut notwendig in sensiblen Bereichen notwendig, wie z.B. in Arztpraxen oder im Notariat. Denn unter bestimmten Umständen sind kleine Teile eines Dokuments noch lesbar. Aber für Allerwelts-Rechnungen ist diese Sicherheitsklasse ausreichend. Wir empfehlen aber die Sicherheitsklasse P-3 (Partikelgröße rd. 5 x 42 mm) und Kreuzschnitt, als absolute Untergrenze – falls man neugierige Nachbarn oder ähnliches hat, dann eher P-4 (Partikel sind dann 4 x 28 mm).
Der X308 Momentum passt mit seinem Anthrazit-Design optisch problemlos in jede „übliche“ Bürolandschaft. Ein Platz unter dem Schreibtisch, ist bei der geringen Höhe von etwas über 34 cm natürlich kein Problem. Dadurch, dass der Rexel X308 sehr kompakt und leicht ist (rd. 32 x 34 x 22 cm bei 3,5 kg Gewicht) – und mit einem sehr kleinen Auffangbehälter von 15 Litern für rund 125 zerkleinerte Blätter, passt er gut und unauffällig unter jeden Schreibtisch. Der Partikelschnitt produziert einen weißen Berg aus Papierpartikeln, welcher gelegentlich umgeschubst werden muss, denn sonst staut sich das Papier bis hoch in den Einwurfschlitz und blockiert. Leider kann man den Füllstand nicht gut erkennen, da das Sichtfenster sehr klein geraten ist. Ist der Auffangbehälter voll, muss man zum Ausleeren den Schneidkopf abheben, wobei gerne immer wieder Schnipsel danebenfallen. In dieser Preisklasse, gibt es leider keine praktische Behälterschublade.
Neben dem Papier-Einwurfschlitz befinden sich die (mindest-)Funktionen jedes Shredders als Schiebschalter „R“ (Rücklauf), „EIN“ und Start (über Lichtschranke), „►“(Vorwärtslauf) neben der Überhitzungs-LED – hinter dem Einwurfschlitz liegt der Wippschalter für Ein/Aus. Die Automatik beendet das Schreddern automatisch, wenn es kein neues Papier mehr gibt, überhitzt, überlastet oder der Papierkorb entfernt worden ist. Die „R“ (Rücklauf) Taste hilft bei der Behebung der meisten Papierstaus.
Das Betriebsgeräusch ist leider absolut „normal“ in dieser Aktenvernichter- Preisklasse und zwar mit 71 dB im Leerlauf. Das entspricht etwa einer normalen Gesprächslautstärke in unmittelbarer Nähe. Der Grund für die Geräusche ist zunächst der zu schwache Motor, der die geringe Schneidkraft durch höhere Umdrehungszahlen ausgleichen muss – und soschnellt das Geräusch auf 73 dB hoch bei Papierkontakt. Die mit Abstand meisten Käufer von Aktenvernictern bemängeln das Verarbeitungsgeräusch ihrer Geräte – hierbei liegt der Rexel X308 Momentum im oberen Niveau beim Verarbeitsgeräusch und ist leider nicht besser als die Mehrzahl der Aktenvernichter in dieser Preisklasse.
Wie und was haben wir getestet?
Wir haben den Rexel X308 Momentum mit (laut Anleitung) maximal 8 Blätter (80 g / qm) pro
Durchgang getestet. Also haben wir 8 Blatt abgezählt und eingeworfen – Heft- und
Büroklammern waren übrigens auch immer dabei – stellten aber kein Problem dar. Mit 70 dB
im Leerlauf startet das Gerät und „beschleunigt“ auf 73 dB bevor das Papier zerschnitten
wird. Nach (handgestoppten) 14 Sekunden beendet der X308 den Schneidvorgang.
Laut Beiblatt sollten maximal 8 Blättern (80 g / qm Qualität) pro Durchgang verarbeitet werden – und legen so die maximal mögliche Papiermenge fest Man merkt sofort, dass der X308 Momentum, ebenso wie sein „Bruder“ X406 bei dieser Menge schon sehr zu kämpfen haben – aber sie schaffen den Stapel mehr schlecht als recht. Wir schlagen eine geringere Papiermenge vor, denn sonst sinkt die Verarbeitungsgeschwindigkeit stark ab und der Motor erwärmt sich schnell. Hierbei ist auch nur ein Dauerbetrieb von knapp über 3 Minuten möglich. Die Abkühlpause ist danach 57 Minuten – entspricht also den Hersteller-Angaben von 60 Minuten.
Wir haben den Rexel Momentum X308 mehrere Durchgänge mit der maximalen Papierlast „gequält“. Im Ergebnis ist nach dem zweiten Durchgang die Qualität der Partikel deutlich schlechter geworden und es wurden mehr Streifen (bzw. aneinanderhängende Schnipsel) statt einzelne Schnipsel produziert. Wir nehmen aber an, dass das ein Einzelfall ist und nicht für alle Geräte gilt. Dennoch – Aktenvernichter den 50 € können ausreichen – manchmal aber nicht. Wir haben das Gerät nach dem Test zurückgeschickt und keinen anderen X308 getestet.
Am schnellsten und „zuverlässigsten“ (sishe oben) kann man daher aber seine Papierberge abarbeiten, indem man die Maximallast vermeidet – sonst droht die rd. 60 Minuten Wartezeit fürs Abkühlen. Die beste, also schnellste Verarbeitungsmenge ohne Wartepausen haben wir beim Rexel X308 bei einer Papiermenge von 2-4 Blättern gemessen – da braucht er rund 10 Sekunden pro Durchgang und der Papierdurchsatz läßt sich so fast verdoppeln. Handelsübliche Tacker- und Büroklammern (keine Großen!) erlaubt der Hersteller, und diese waren auch in unserem Test problemlos. Der Hersteller Rexel schließt aber auch viele Medien von der Verarbeitung aus: Zeitungen, Folien, laminierte Dokumente, (klebende) Etiketten, Plastikfolien und CDs/DVDs/Kreditkarten.
Was uns gut gefallen hat:
(+) erträglich leise – entspr. der Preisklasse. (Start mit 71 dB –> maximal 73 dB)
(+) Preis – Leistungsverhältnis in Ordnung bei geringer Auslastung.
(+) ausreichende Sicherheitsstufe P-3 für den Home-Office / kleinem Büro
Was uns nicht gefallen hat:
(-) Füllstand schlecht einsehbar, weil kleines Sichtfenster
(-) nur kurze Maximal-Last-Laufzeit von 3 Minuten, dann lange rd. 60 Minuten Pause, aber ausreichend für die private Nutzung im Home-Office oder kleinem Büro.
Fazit:
Der Rexel X308 Momentum ist ein „Brot-und-Butter“ Aktenvernichter, ohne Besonderheiten, sprich ohne besondere Stärken und einige Schwächen. Betreibt man ihn aber mit geringer Last (maximal 4 Blatt pro Durchgang), erfüllt er sein Aufgabe ganz gut. Betreibt man das Gerät aber länger am maximale Limit von 8 Seiten pro Durchgang, kommt es (unregelmäßig) vor, dass das Papier nicht mehr sauber zerschnipsett wird, sondern zusammenhängende Streifen produziert. Dies Verhalten trat bei einer Arbeitslast von maximal 4 Blättern pro Durchgang nie auf. Solange man nicht an der maximalen Belastungsgrenze arbeitet, können wir den Rexel X308 für Home-Office oder kleinem Büro – mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis empfehlen. Wer etwas mehr für seine Datensicherheit tun möchte, kauft den knapp 5-10 Euro teureren Momentum X406 mit Sicherheitsstufe P-4. Wer CDs/DVDs/Kreditkarten verarbeiten will muss eine stabilen Schere einsetzen.
… und war sonst noch etwas?
… der Hersteller Rexel empfiehlt unbedingt regelmäßig Ölpapier einsetzen, und kein Öl direkt in den Papierschlitz zu sprühen. Rexel empfiehlt eine regelmäßige „Öl-Kur“ – mit „original“ Rexel-Öl-Papier. Dies ist wichtig, um die Lautstärke konstant und Schneidleistung zu erhalten. Das Rexel Öl-Papier lässt man nach der Behälterleerung einmal durchlaufen – fertig.
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