Olympia PS 53 CC Profi Aktenvernichter, Sichtfenster, Schwarz test
Überblick
Erster Eindruck:
Olympia PS 53 CC Profi Aktenvernichter Wir testen heute wieder einen Aktenvernichter der unteren Preisklasse. Den Olympia PS 53 CC gibt es in scharz/weiss oder weiss/schwarzem elegantem Design. Oben sind alle Einstellmöglichkeiten in Form eines roten Schiebeschalters realisiert – sowie einem Euro-Netzstecker und einer blauen Power-on-LED.
Der Olympia 53 CC ist schmal und leicht (170 x 428 x 303 mm; 3.6 kg)) – fällt dadurch aber auch leicht um – man sollte also etwas „zum Anlehnen“ danebenstellen ;o). Die Bedienungsanleitung umfasst 52 Seiten, 8 Sprachen, 5 Seiten in Deutsch.
Es gibt die einfachsten (Automatik-)Funktionen:
Start-/Stopp- AUTO(matik) mit Überhitzungsschutz, REV (Rückwärtslauf) und OFF(aus). Der 13 Liter Papierkorb mit großem Sichtfenster und 2 Tragemulden passt perfekt auf den Schneidkopf – nichts wackelt oder lässt Papierstaub heraus. Der Hersteller erlaubt Papier und Kreditkarten „als Futter“. Diese werden in 4 x 40 mm große Schnipsel verarbeitet – dies entspricht Sicherheitsstufe P4 (nach DIN 66399). Die Schnittleistung des 300 Watt Motors liegt bei maximal 6 Blätter DIN A4 (80 g/qm) pro Durchgang bzw. einer Kreditkarte. Damit die Karten vollständig vernichtet werden können, muss die Kreditkarte mittig und mit der kurzen Kante voran eingeworfen werden, damit der Kreditkarten-Chip auch zerschnitten werden kann.
Der Olympia 53 CC hat einen optischen Sensor zur Papiererkennung, man muss also nicht genau mittig „einwerfen“, um den Sensor zu aktivieren. Die Schutzkappe über dem Einzugschacht dient auch als Papierführung. So werden die meisten verkanteten Papier wenigstens einigermaßen gerade (ein)gezogen. Zudem verlangt der Hersteller, dass eventuell vorhandene Heft- und/oder Büroklammern und andere Fremdkörper vor dem Einwurf entfernt werden müssen.
Über REV (Rückwärtslauf) lässt sich das Papier wieder auswerfen. Ein günstiger, praktischer Aktenvernichter ohne Extras.
Schneidleistung:
Der Olympia PS 53 CC kann maximal 6 Blatt Papier auf einmal zerschneiden. Der Automatik -Schalter hat leider „Spiel“ und wackelt etwas, aber funktioniert zuverlässig Standard ist auch bei dem Olympia PS 52 CC ist die automatische Motorabschaltung, wenn er zu heiß läuft. Der Hersteller Olympia liefert für die rund 40€ eine hohe Sicherheitsstufe (P-4), und diese reicht auf alle Fälle für den privaten HomeOffice-Gebrauch, um wichtige Dokumente zu vernichten. Wenn man versucht, das zerstörte Dokument wieder zusammenzusetzen, braucht man dafür schon erheblich Zeit und Aufwand.
Wir haben den Olympia auf „Herz-und-Nieren“ getestet – laut Olympia sollen maximal 6 Blätter (80 g / qm-Papierqualität) pro Durchgang verarbeitet werden können. Also haben wir 6 Blatt abgezählt und eingeworfen. Der Aktenvernichter startet verzögerungsfrei im Leerlauf mit 73 dB Lautstärke, da der 300-Watt-Motor aufgrund des dünnen Kunststoffgehäuses keine Geräuschdämmung hat. Bei Papierkontakt steigt das Arbeitsgeräusch auf bis zu 75 dB. Nach nur 8,5 Sekunden sind die 6 Blätter zerschnitten. Die von Olympia genannten, maximal 6 Blatt pro Durchgang erscheinen also technisch möglich. Bei dieser Maximalbelastung ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit deutlich langsamer als bei weniger Papier und der Olympia PS 53 CC erwärmt sich spür- und messbar.
Unser Anliegen ist es für euch den Punkt zu finden, wo möglichst viel Papier zerschnitten wird, ohne dass es lange Abkühlpausen gibt. Wir haben beim Test diesen optimalen Punkt gefunden. Dieser liegt bei 4 Blatt – da braucht der Olympia PS 53 CC etwas weniger als 7,5 Sekunden pro „Paket“, bei 5 Blatt schon etwas über 8 Sekunden. Der Motor schaltet bei Überhitzung automatisch ab, die Betriebs-LED bleibt weiterhin blau
Der Hersteller schreibt die Entfernung von Tacker- und Büroklammern vor, die vor dem Einsatz entfernt werden müssen. Wir haben die Klammern testweise am Papier gelassen und hatten bei wenigen Blättern keine großen Probleme. Bei 5-6 Blatt pro Durchgang fingen die Probleme / Papierstaus aber an. Lässt man die Klammern im Papier, ist es für den reibungslosen täglichen Einsatz zu empfehlen, die Klammern vorher zu entfernen. Dies ist auch schonender für die Schneidmesser.
6 Blätter auf einmal sind das Maximum pro Durchgang – aber nach 5 Minuten Dauereinsatz braucht der Olympia PS 53 CC eine Abkühlpause von 30 Minuten. Das will niemand. Um diese Verzögerungen möglichst klein zu halten haben wir mit verschiedenen Papiermengen getestet Mit 4 Blättern im Dauereinsatz schafft der Olympia PS 53 CC schon fast 5,5 Minuten Dauereinsatz. Mit 3 Blatt konnten wir dann einen Dauereinsatz von knapp über 6 Minuten messen. Mit 3-4 Blatt lassen sich wohl die meisten Blätter in der kürzesten Zeit verarbeiten (mit den wenigsten Abkühlpausen).
Setzt man dagegen 6 Blätter oder vielleicht auch noch schief in den Einwurf-Schlitz ein – wie es im Büroalltag häufiger vorkommt – folgt regelmäßig ein Papierstau. Laut Hersteller Olympia sollte der Rückwärtslauf das Papier zuverlässig und vollständig wieder auswerfen – dies war bei uns in 7 von 10 Fällen möglich. Die Blätter falten sich durch den Papierstau auf und blockieren. Wir mussten daher mit etwas Geduld das Papier (vorher Stecker ziehen!) zunächst mit einer Flachzange, dann mit einer Pinzette und einer Stricknadel herausholen. Nach ungefähr 10 Minuten hatten wir den Schneidkopf vom Papier befreit. Wie bei den meisten Aktenvernichtern bedeutet das Aufschrauben automatisch den Garantieverlust – das Gerät müsste dann zur Reparatur zur Hersteller-Werkstatt gesendet werden.
Also mit einer Menge von 4 Blättern, gerade eingeworfen, lässt sich der längste Dauerbetrieb schaffen. Mit dieser Vorgehensweise konnten wir weitere Papierstaus vermeiden und eine Dauerleistung von etwa 5,5 Minuten erreichen. Damit konnten wir rund 152 Blättern vernichten – das ist für ein Home-Office allemal ausreichend.
Karten werden genau wie Papier in 4×40 mm Schnipsel zerschnitten – es besteht auch keine Gefahr, dass der auf vielen Kreditkarten vorhandene Chip „durchrutscht“ und unbeschädigt bleibt.
Ein „Extrafach“ für Karten-Schnipsel zur sortenreinen Entsorgung ist leider nicht vorhanden – wir haben uns mit einer alten Brotbox beholfen, die wir mittig in die Papierschnipsel gestellt haben.
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(+) Preis – Leistungsverhältnis (ca. 40€) in Ordnung bei geringster Arbeitsbelastung
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(+) Schmale Bauweise, leichte Handhabung (rund 3,6 Kg) – kippt aber auch leicht
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(+) höchste Verarbeitungsmenge bei 4 Blättern gleichzeitig
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(-) sehr laut (Leerlauf 72 dB – Verarbeitungsgeräusch bis 74 dB); Gehäuse nicht gedämmt.
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(-) Geringe Dauerlast von maximal 2 Minuten (bei 7 Blatt), dann 57 Minuten Abkühl-Pause – unsere Messungen entsprechen (leider) der Bedienungsanleitung.
Fazit:
Sensible Daten kann man mit dem Olympia PS 53 CC ohne Probleme vernichten, wenn es nicht zu viel Papier wird (5 Minuten Dauerbetrieb bei 6 Blatt). Natürlich darf man von einem Aktenvernichter dieser Preiskategorie keine Wunder erwarten. Falls man aber auch bei der Papiermenge in der Kategorie HomeOffice bleibt und nicht ordnerweise Papier vernichten muss, ist der Olympia PS 53 CC für diese Aufgabe völlig ausreichend.
Zu beachten ist, dass man möglichst nicht mit vielen Blättern UND die gleichzeitig auch getackert sind. Bei dieser Kombination arbeitet die Rückwärts-Taste nicht immer zuverlässig. Unser Tipp: besser nur maximal 4 Seiten gerade einwerfen und das Papier nicht verkanten – und man sollte bei dem Kauf/Einsatz des Olympia PS 53 CC nicht allzu geräuschempfindlich sein, oder nachts arbeiten bei „dünnen Wänden“ zu den Nachbarn.
Abschließend kann man sagen, bei moderaten Anforderungen ist der Olympia PS 53 CC kein schlechter Kauf. Wer jedoch davon ausgeht hiermit auch ordnerweise Papiere entsorgen zu können, sollte sich eher einen Aktenvernichter ab 100 Euro aufwärts umschauen.
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