Olympia PS 16 Aktenvernichter Aufsatz mit Streifenschnitt, schwarz test
Überblick
Olympia PS 16 Aktenvernichter | Erster Eindruck:
Olympia PS 16 Aktenvernichter: Ich glaube, langsam haben wir die „Olympia-Geräte-Serie“ komplett durchgetestet, denn heute ist der Olympia PS 16 an der Reihe. Dies ist auch ein Streifen- Aktenvernichter – und auch aus der aller-untersten Preisklasse (unter 25 € Klasse). Heute auch in schwarz (ABS-Kunststoff), aber er bringt noch 12 Blatt-Universal-Ölpapier im kleinen DIN A5-Format mit. Den Olympia PS 16 gibt es auch in Weiß, dann ist der Preis sogar unter 20€, aber dann auch ohne Ölpapier. Preislich liegen weiße Modelle circa 2 Euro über dem schwarzen Modell. Das Ölpapier kann separat, ohne Aktenvernichter, für rund 7 Euro bestellt werden
Der Olympia PS 16 kann per ausziehbarem Arm auf jeden runden oder eckigen Papierkorb aufgesetzt werden, und hat ein minimalistisches, Kasten-Design. Der Olympia besteht eigentlich nur aus Schneidmotor und Gehäuse. Oben auf der Bedienplatte ist der Einwurfschlitz und ein roter Wahlschieber für AUTO, OFF, REV – sowie ein Euro-Netzstecker. Den Auffangbehälter bildet der Papierkorb auf den der Streifenschneider PS 16 aufgesetzt wird. Am besten passen Papierkörbe mit einer (Rund-)Öffnung von 28 – 34 cm. Bei 28 cm sitzt er noch stramm im Korb – bei kleineren oder größeren Papierkörben wackelt der Olympia PS 16 leicht, bzw. droht in den Korb hineinzufallen – man muss ihn dann im Betrieb immer festhalten.
Der Olympia PS 16 ist schmal und leicht (30,5 bis 38 x 7 x 12 cm (BxHxT); rund 1,2 kg) und man kann ihn leicht transportieren. Er ist aber abhängig vom Papierkorb-Rand und dabei nicht immer stabil – manchmal braucht der PS16 etwas zum „Auflegen“. Die Bedienungsanleitung umfasst 74 Seiten, 7 Sprachen, 12 Seiten in Deutsch.
Der Olympia PS 16 kommt nur mit den einfachsten (Automatik-)Funktionen:
Es gibt einen roten Wahlschalter für:
- AUTO(matik) für Start und Stopp,
- REV (für den Rückwärtslauf) und
- OFF(aus).
Olympia erlaubt nur Papier – keine Pappe, Kreditkarten, CDs, Endlospapier oder Papier mit Tacker- oder Büroklammern.
Papier wird durch Schneidmesser im Kopf des Olympia PS 16 in 6 mm breite Streifen geschnitten – was der Sicherheitsstufe P-2 (nach DIN 66399) entspricht. Die Schnittleistung des Motors liegt bei nur 210 Watt. Die maximale Anzahl an Blättern pro Durchgang liegt bei 6 Blatt (80 g/qm). Da das Gehäuse aufgrund der geringen Größe nicht schallgedämmt ist, wird es richtig laut (73 dB), wenn der der Olympia PS 16 Papier im Einwurfschlitz „erkennt“.
Denn dann „beschleunigt“ der PS 16 um die ankommenden Papiermenge zu schaffen und erreicht dabei sogar 76 dB – das entspricht etwa einem Staubsauger in hoher Stufe. Damit das Papier zuverlässig erkannt wird, muss es mittig eingeworfen werden, weil dort der „Sensor“ (Taster) zur Papiererkennung sitzt. Dies nennt man Einlaufkontakt, das heißt der Motor läuft erst bei physischem Papiereinschub los. Als sehr ungünstig hat sich die geringe Breite des Einlaufschlitzes herausgestellt. Ist das Papier nur minimal verkantet, wird jeder leichte Schrägläufer leicht zum Papierstau – und kurz danach zum Betriebsstopp.
Die Reverse Funktion ist zwar vorhanden, um den Stau bei mehr als einem eingelegten Blatt zu beseitigen, allerdings werden dann die bereits zerschnittenen Streifen zurückgezogen und verklemmen sich dann zusätzlich im Schneidwerk. Weiter geht es nur, wenn man die Fetzen mühsam entfernt.
Unser Tipp daher:
erst die bereits geschnittenen Papier-Enden, die unten herunterhängen ganz abreißen, bevor die REV (Rückwärtslauf) Funktion zum Einsatz kommt.
Trotzdem: Über REV lässt sich das Papier nicht immer zuverlässig wieder auswerfen – wir hatten beim Testen insgesamt 6-mal Papierstau und konnten nur in 3 Fällen von der REV Funktion profitieren. Die restlichen Papierstaus? Auflösen auf die „klassische Art“: Netzstecker ziehen und danach die Papierreste manuell aus dem Schneidwerk ziehen. Aufschrauben würde die Gerätegarantie beenden, daher beheben wir „solche Fälle“ mit einer kleinen Flachzange, Pinzette und/oder einer langen Nadel – recht erfolgreich, aber nicht immer. Rund 10 Minuten hat uns jede „Reinigung“ gekostet. Aufgepasst: wie bei den meisten Aktenvernichtern bedeutet das Aufschrauben automatisch den Garantieverlust.
Um die (geringe) Schneidleistung und Lärmentwicklung nicht zu verschlechtern empfehlen wir regelmäßig das Schneidwerk des Olympia PS 16 zu ölen (Ölpapier liegt ja bei). Hierzu muss nur Ölpapier ins Schneidwerk eingesetzt werden, danach einmal REV-Schalter – fertig.
Wir bekommen öfter Zuschriften für Probleme mit dem PS16, dass sich Papierschnipsel auf oder nahe dem Schalter innerhalb des Gehäuses befinden – in diesem Fall hilft leider nur Aufschrauben oder Zurückschicken.
Olympia PS 16 Aktenvernichter Schneidleistung:
Der Hersteller sieht für den Olympia PS 16 vor, dass maximal 6 Blatt Papier (80 g/qm Qualität) pro Durchgang zerschnitten werden sollen. Der Wahlschalter (auf AUTO) hat leider „Spiel“ und wackelt etwas, aber bei dem Preis egal und funktioniert zuverlässig.
Zum Testen haben wir die maximale Blattanzahl (6 Blätter in Qualität 80 g/qm) abgezählt und eingeworfen. – der PS 16 startet bei Papierkontakt am Sensor(Schalter) in der Mitte des Einwurfschlitzes im Leerlauf mit 73 dB Lautstärke – das dünne Gehäuse hat keine Geräuschdämmung. Der Olympia PS 16 beschleunigt um bei der geringen Motorleistung auch die ankommende Papiermenge zu schaffen – auf 76 dB. Nach 8,5 Sekunden sind die 6 Blätter (mit Mühe) zerschnitten. Der Unterschied zwischen leichtgängig und mühevoll beginnt an der Grenze zwischen 2 Blatt (leicht) und 4 Blatt (beginnt mühevoll).
Dagegen erscheinen die 6 Blatt pro Durchgang zwar technisch möglich – natürlich ist dabei die Verarbeitungsgeschwindigkeit schon deutlich langsamer – die Betriebsdauer liegt dann auch gerade bei mageren 2 Minuten. Durch die hohe Papiermenge läuft der Motor auch deutlich langsamer. Der Olympia PS 16 erwärmt sich bei dieser Last sehr schnell spür- und messbar. Bei Überhitzung schaltet sich der PS 16 für mindestens 28 Minuten aus. Ein automatischer Überhitzungsschutz ist mittlerweile Standard bei Aktenvernichtern, die in Europa verkauft werden, dass diese automatisch ihren Motor abschalten.
Olympia liefert für die rund 25€ eine minimale Sicherheitsstufe (P-2), diese reicht, wenn der Benutzer im privaten HomeOffice-Gebrauch, nur unwichtige Dokumente zerschneiden muss. Denn „findet ein neugieriger Nachbar“ (fast) alle Streifen, lassen sich diese recht schnell wieder zu einem vollständigen Dokument zusammenfügen. Man bedenke einmal, dass das bei Steuer- oder Bankunterlagen passiert. Da könnte man diese auch gleich zusammengeknüllt ins Altpapier werfen.
Die optimale Papiermenge?
Hier ermitteln wir die optimale Menge an Papier pro Durchgang, wobei es nicht zu den langen und unerwünschten Abkühlpausen kommt – in seltenen Fällen geht es nicht ohne Pause, dann gibt es auf jeden Fall deutlich kürzere Pausen. Diese „optimale Belastung“ liegt bei 2 Blatt – bereits ab dem vierten Blatt pro Durchgang hört man, wie der Motor langsamer läuft und sich messbar schneller erwärmt
Der PS 16 ist (relativ) schnell mit 5,5 Sekunden pro 2 Seiten. Bei 5 Blatt braucht er knapp 7 Sekunden pro „Paket“, bei 6 Blatt sind es schon etwas über 7,5 Sekunden.
Bei 2 Blatt gleichzeitig im Dauereinsatz hat er fast 8 Minuten dauerhaft durchgehalten. Wir empfehlen 2 -3 Blatt – weil das ewige Abzählen schnell nervt und man sich auch ab und zu „vergreift“ und ein Blatt mehr mitnimmt. Mit exakt 3 Blatt pro Durchgang konnten wir einen Dauereinsatz von knapp über 6 Minuten messen. Nimmt man.4 Blätter, aber alles ganz gerade eingeworfen, lässt sich eine Dauerleistung von etwa 4 bis 4,5 Minuten erreichen. Damit konnten wir rund 180 Blättern vernichten – das ist für ein Home-Office allemal ausreichend.
6 Blätter pro Durchgang sind das Hersteller-Maximum pro Durchgang – aber nach 2 Minuten Dauereinsatz, braucht der Olympia PS 16 eine rund 28-Minuten-Pause zum Abkühlen. Auf technische Geräte warten, mag niemand.
Der Hersteller schreibt die Entfernung von Tacker- und Büroklammern vor, die vor dem Einsatz entfernt werden müssen. Wir haben die Klammern testweise am Papier gelassen und hatten beim Testen keine Probleme. Für den reibungslosen täglichen Einsatz ist es jedoch zu empfehlen, die Klammern vorher zu entfernen. Dies ist auch schonender für die Schneidmesser. Ansonsten muss man damit rechnen, dass nach 1-2 Jahren die Streifen nicht mehr ganz durchtrennt, sondern nur zusammengedrückt werden. Da man die Schneiden nicht schärfen kann, darf man dann seinen Olympia PS 16 wegwerfen.
Was uns gut gefallen hat
(+) Preis – Leistungsverhältnis (ca. 24 €) in Ordnung bei geringster Arbeitsbelastung
(+) Schmale Bauweise, leichte Handhabung (rund 1,2 Kg) – kippt aber auch leicht
(+) höchste Verarbeitungsmenge bei 2-3 Blättern pro Durchgang
Was uns nicht gefallen hat
(-) sehr laut (Leerlauf 73 dB – Betriebsgeräusch bis 76 dB); Gehäuse nicht gedämmt
(-) für Home-Office knapp ausreichende Dauerlast von maximal 2 Minuten (bei 6 Blatt), und dann rund 28 Minuten Abkühl-Pause
Fazit
Wenn man sensible Daten vernichten möchte, ist das nichts für den Olympia PS 16. Wenn man also Einkommensunterlange, Kontoauszüge oder private Geheimnisse für immer vernichtet werden sollen, muss man schon mindestens Sicherheitsstufe P-3 wählen.
Falls man sich mit Bedacht und geringer Papiermenge für den Olympia PS 16 entscheidet – vor allem in der Kategorie HomeOffice – kann dieser Aktenvernichter für diese Aufgabe ausreichend sein.
Man sollte beachten nicht mit mehr als 4 Blättern und/oder getackerte Blätter einzusetzen. Unser Tipp: besser nur 2-3Blätter und ganz gerade einwerfen, damit es keinen Papierstau gibt, denn diese sind schwer zu beheben. Zusätzlich sollte man beim Olympia PS 16 nicht allzu geräuschempfindlich sein – 76 dB sind deutlich. Vor allem nachts, wenn man „dünne Wände“ hat.
Wer dagegen Papiermengen im Ordnerformat zerschneiden möchte, muss entweder einen Aktenvernichter der (über) 100 Euro-Preisklasse auswählen, oder mehrere Stunden Zeit mitbringen. Also nichts für Ungeduldige, die gleich „ganze Ordner auf einmal durchschieben“ möchten. Vielleicht ausreichend für den Hausgebrauch, wenn keine privaten Informationen enthalten sind.