Genie 116 X Hochsicherheits Aktenvernichter; bis zu 6 Blatt; Partikelschnitt – Shredder (Sicherheitsstufe P-4); inkl. Papierkorb – geeignet für Datenschutz nach neuer Verordnung Test
Überblick
Erster Eindruck:
Hier mal ein „Aktenvernichter“ der ganz einfachen Art. Der Schredder von Genie ist ein optisch schönes Gerät – vielleicht ein wenig zu klein geraten (2 Kg) – mit einem passenden Papierkorb von 12 Litern. Es gibt – dem Preis angemessen – nur die einfachsten Grundfunktionen: Auto(matische)-Start-/Stopp-Funktion, Vorwärts, Rückwärts (für CD/DVD/Karten), sowie einen Bügel am Schneidkopf, damit dieser auch auf alle gängigen Papierkörbe aufgesetzt werden kann und abschließend einem Stromkabel.
Wir haben den Genie 245CD ausprobiert – laut Aufschrift soll man maximal 5 Blätter pro Durchgang verwenden können. Also direkt die 5 Blatt vorbereitet und los. Mit 74 dB Lautstärke ging es los, da der Schneidkopf aufgrund des dünnen Gehäuses keinerlei Geräuschdämmung hat. Nach nur 5 Sekunden war das „Papierpäckchen“ zerschnitten – die so weit so gut. Der Hinweis mit den maximal 5 Blättern gleichzeitig scheint aber in Ordnung zu sein, wobei die Verarbeitungsgeschwindigkeit bereits abnimmt. Am schnellsten arbeitet das Gerät mit 2 Blatt – da braucht er nur 3,5 Sekunden, bei 5 Blatt schon (handgestoppte) 5 Sekunden. Tacker- und Büroklammern sind nicht erlaubt, machten aber in unserem Test keine Probleme, sind aber für den tägliche Büroeinsatz nicht anzuraten.
Bei dem Verarbeitungsgeräusch möchte man den Aktenvernichter nur einsetzen, wenn es unbedingt nötig ist – vor allem nicht Nachts. Da die 5 Blatt das absolute Maximum sind, und man diese Mengen nicht dauern einsetzen sollte, haben wir als nächstes mit 4 Blätter weitergemacht (Dauereinsatz von 5 Blättern führt schnell zur Überhitzung und notwendigen Abkühlpausen – das möchte niemand). Dieses mal haben wir die 4 Blätter nicht so ordentlich in den extrem schmalen Papierschlitz eingesetzt – wie es im Büroalltag mit Sicherheit häufig vorkommt – gefolgt von einem Papierstau. Auch Nachschieben von Blättern oder Rückwärtslauf haben leider nicht geholfen. Die Blätter hatten sich aufgefaltet und waren dadurch dicker. Mit viel Geduld haben wir das verstopfte Papier erst mit einer Flachzange, danach mit einer Pinzette herausgezogen. Rund 15 Minuten später – den Schneidkopf wieder sauber zu kriegen ist ein Geduldsakt – ging es weiter. Wir haben bemerkt, dass an der Stelle, wo sich die Messer befinden, ganz an der Seite eine Lücke, in der seitlichen Abdeckung ist, und sich dort die Papierstreifen quasi in der Verkleidung verklemmen können, die man ohne viel Geduld oder Demontage des Gerätes nicht herausbekommt. Mit einer Pinzette und Flachzange und viel Geduld ist es uns dann doch gelungen. Das Aufschrauben des Genie 245CD bedeutet ja immerhin Garantieverlust.
Da das offenbar zu viel war – haben wir dann 3 Blätter Dauerbetrieb weiterversucht. Dadurch konnten weitere Papierstaus vermieden werden und eine Dauerbetrieb von 5 Minuten war möglich. Das entspricht einer Vernichtungsleistung von 225 Seiten – das sollte doch für den täglichen Büroeinsatz mehr als ausreichen.
Das grobe Schreddern von CD/DVDs/Karten (in 3 Teile) funktioniert problemlos. Insbesondere die Karten muss man mit der breiten Seite voran und mittig einsetzen, sonst kann es sein, dass der Magnetstreifen nicht zerschnitten wird. Positiv anzumerken ist, das der Auffangbehälter direkt unter dem Schlitz für die CD-Verarbeitung eingeschoben werden kann und damit nicht wie bei anderen Aktenvernichtern, die Plastik- Reste ins Papier fallen.
Schneidleistung:
Angegeben sind maximal 5 Seiten auf einmal (in der 80 gr./qm Qualität). In der Anleitung (in der Version von 02.2017 sind 8 Seiten in deutsch) ist sogar auf Seite 5 von 7 Blatt (80gr/qm) die Rede. Mit 5 Blatt ist der Motor aber an seiner absoluten Leistungsgrenze angelangt und erwärmt sich fühlbar – nach 2 Minuten Dauereinsatz kamen dann zuverlässig die 60 Minuten Abkühlzeit. Wenn man den Schredder etwas länger betreiben will, haben wir die besten Erfahrungen mit 3-4 Blättern pro Durchgang gemacht
In den Auffangbehälter passen ca. 30-35 Blatt hinein, dann entsteht Papierstau – weil Papier nicht mehr nach unten fallen kann.
Der Genie 245CD ist für seinen Preis und für wenig Papier im Büroalltag in Ordnung, man muss nur aufpassen, dass man er die Blätter nicht schief einzieht und verklemmt. Bei uns liess sich der Papierstau durch vor- und rückwärts schalten nicht beheben. Wir haben dann mehrmals mit Pinzette und Flachzange (Stecker raus!) mühselig die Einzelteilchen herausgezogen. Man sollte generell vom Dauereinsatz von 5 Blättern oder sogar mehr Abstand nehmen. Außer man mag es kleine Fitzel aus den Messern herauszuziehen.
Was uns gut gefallen hat:
-für CD/DVD/Kreditkarten geeignet und hält auch relativ lange durch, nicht so bei Papier
-Preis – Leistungsverhältnis in Ordnung bei geringer Belastung
–separates Schneidwerk mit extra Auffangbehälter für Kreditkarten und CDs / DVDs
-Schneidkopf mit ausziehbarem Arm, damit passt er auf fast alle Papierkörbe
-Schmale, elegante Bauweise, leichte Handhabung (unter 2 Kg)
-schnelle Verarbeitung des Papiers bei 1-2 Blättern in 3,5 Sekunden
-detaillierte deutsche Anleitung (Version 02.2017 mit kleinen Schwächen, siehe S.4 ;o)
Was uns nicht gefallen hat:
-sehr laut (73 dB)
-Geringe Dauerlast-Zeit von 5 Blatt und 2 Minuten, dann 60 Minuten Pause
-CD/DVD/Karten werden nur grob in 3 Teile zerschnitten
-Geräte-Verarbeitung im Bereich der Messer (kleine Lücke im Gehäuse, in denen sich das Papier festklemmte)
Fazit:
Für sensible Daten völlig ungeeignet (Sicherheitsstufe P-1) – da es nur wenige 7 mm-breite Papierstreifen gibt, kann man die ursprüngliche Inhalte der Seite in wenigen Minuten wieder herstellen. Im Bereich „Geheimhaltung“ ist der Genie 245CD nicht zu gebrauchen – das steht aber auch auf der Verpackung.
Natürlich darf man von einem Aktenvernichter dieser Preisklasse keine Wunderdinge erwarten. Wenn man ihn nicht täglich mit Mengen von rund 10 Blatt strapaziert, sollte der Genie 245CD aber völlig ausreichen. Wir hatten mit diesem Aktenvernichter einen Papierstau, der relativ viel Zeit in Anspruch nahm, weil der Papiereinwurfschlitz schon sehr eng ausfällt und damit schwer zu säubern ist. Die Rückwärts-Taste lies den Motor zwar rückwärts laufen – konnte aber unseren Papierstau nicht beheben.
Unser Tipp: weniger als 5 Seiten einführen und das Papier nicht stark verkanten.
Abschließend ist der Genie 245CD für einen schmalen Einsatzbereich durchaus geeignet, wenn -keine vertraulichen Informationen auf dem zu vernichteten Papier stehen
-nur geringe Mengen an Papier pro Tag zur Vernichtung anstehen (und „Hand-aufs-Herz“ wer hat im rein privaten Bereich schon mehr als 5 Rechnungen pro Tag zu zerkleinern)
-man darf nicht geräuschempfindlich sein oder Nachts arbeiten wollen
- Genie 580 XCD Aktenvernichter Test
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