Erster Eindruck:
Der Fellowes Powershred LX221 Aktenvernichter (schwarz) erreichte unser Testlabor wie bei Fellowes üblich in einem sehr stabilen Karton (knapp 20 kg). Der Powershred LX221 ist ein ziemlich massives Gerät mit seinen (ausgepackten) gut 16,5 kg Gewicht. Mitgeliefert werden außerdem, vier leicht zu befestigende Bodenrollen.
Das Design des Fellowes Powershred passt sich gut in jede Bürolandschaft ein und die qualitative Anmutung ist gut. Der Fellowes Powershred sieht in der Praxis aber auch noch ein bisschen edler aus, als auf den Produktbildern. Der LX221 sieht auf den ersten Blick vielmehr wie ein Stand-PC als wie ein Aktenvernichter aus.
Mitgeliefert wird ein 57 seitiges, 24-sprachiges „Handbuch“ im DIN A4 Format, wobei für jede Sprache genau zwei Seiten reserviert sind (deutsch auf Seite 8 & 9). Zusätzlich gibt es dort noch Sicherheits- und Wartungshinweise und es werden einfache Fehler erklärt. Das Pflege-Öl zum regelmäßigen Schmieren des Schneidmotors ist trotz des erheblichen Gerätepreises leider nicht im Lieferumfang enthalten.
Der Fellowes LX221 ist ohne seine Bodenrollen in etwa kniehoch (rd. 59 cm) und hat einen 30 Liter großen „Auffang-Schublade“, in die rund 760 Blatt Schnittgut passen. Fellowes setzt, wie viele anderen Hersteller auf einen Auffangbehälter in Form einer Schublade. Diese sitzt bündig, wenn auch nicht ganz perfekt, mit dem Rest des LX221, dies ist leider nicht bei allen Aktenvernichtern so. Schubladen sind deutlich einfacher zu handhaben als ein aufgesetzter Schneidkopf, denn man muss zum Ausleeren nicht den Motor abheben, wobei dann gerne einige Schnipsel herausfallen. Dem LX221 fehlt ein Sichtfenster, wie zum Beispiel beim kleineren „Bruder“, dem LX201, aber eine automatische Füllstandsanzeige in der Bedienleiste übernimmt die Kontrollfunktion (der sogenannte IntelliBar). Die Bedienelemente (in der IntelliBar) sind alle in einer Leiste am schmaleren Rand des Gehäuses angeordnet. Dort sind ablesbar:
- Temperatur, bzw. noch verfügbare Laufzeit (gelb/rot)
- Erfolgte Berührung (gelb, dann 5 Sekunden nach Kontakt)
- Beleuchtete Vorwärts und Rückwärtslauf-Tasten
- Behälter offen
- Behälter voll
- Effizienzanzeige (grün bei optimaler Zerkleinerungsleistung, rot bei zu viel Papier)
Schneidleistung:
Bei einem Dauerbetrieb von 20 Seiten (Papierqualität 70 g/m2) pro Durchgang, bzw. 17 Blatt bei 80 g/m2-Papierqualität (i.d.R. Kopierpapier), schafft der Powershred LX221 dann handgestoppte 25,5 Minuten am Stück und muss dann rund 14-15 Minuten abkühlen. Verwendet man das Maximum – hier 20 Blatt pro Durchgang – steigt zusätzlich die Verarbeitungsgeschwindigkeit schnell und die Temperatur steigt fühl- und messbar oberhalb des Schneidmotos, trotz Lüfter. Dabei ist die Verarbeitung nicht besonders schnell mit rund 8 Sekunden bei 1-3 Blättern pro Durchgang – wobei der LX221 immer 2 Sekunden nachläuft, um den Einwurfschlitz wieder komplett frei zu machen. Erhöht man die Blattmenge auf 20, dauert es knapp 10 Sekunden. Mit Sicherheitsstufe 5 wird aus einem Blatt DIN A4 Papier rund 2100 Papierschnipsel.
Wir haben zum Testen einen gut gefüllten Aktenordner (600 Blatt) genommen und immer 20 Blatt-Päckchen abgezählt und schon nach 5 Minuten war der Ordner „durch“, das Papier zerschnitten – der LX221 war nicht überhitzt und die Auffangschublade war zu 2/3 gefüllt. Nach dem Ausleeren haben wir mit 4 weiteren Ordnern weitergemacht, und der LX221 hat tatsächlich etwas mehr als 5 Ordner ohne Unterbrechung geschafft – aber auch unsere gesamte Testpapier-Sammlung „gefressen“. Das reicht für die allermeisten Anwender oder „Bürosituationen“. Bei mehr Papier überlegen die meisten wahrscheinlich einen professionellen Aktenvernichter-Dienst anzurufen.
Wie jeder Aktenvernichter, beschleunigt auch der Fellowes Powershred LX221 (Leerlauf mit rund 61 dB) direkt nach der Papiererkennung um genug „Schwung“ für den kommenden Papierstapel zu haben, jedoch mit moderater Lautstärke von rd. 65 dB. Dabei ist das Verarbeitungsgeräusch weniger ein aufjaulender Motor, sondern eher ein lautes Papierrascheln (siehe Video).
Unser Tipp: nach dem Ausleeren der Auffangschublade sollte man Aktenvernichter ein besonderes „Futter“ geben. Nämlich ein Blatt Ölpapier – wie es in der Hersteller-Bedienungsanleitung auf Seite 9 steht. Möchte man sich dies sparen, wird man bereits nach wenigen Behälterleerungen akustisch verdeutlicht, dass das Schneidwerk langsam immer etwas lauter wird. Also am besten das Öl-Papier gleich mitbestellen. In Zeiten größter Not – wenn zum Beispiel am Samstagabend das Öl-Papier ausgeht und man möchte noch einen Ordner abarbeiten, dann kann man auch auf ein beliebiges Blatt Papier ein übergroßes W mit Nähmaschinen-Öl, oder Balistol zeichnen und dann dieses Blatt in den Aktenvernichter geben. Aber nur im Notfall ;o).
Was uns gut gefallen hat:
(+) im Betrieb sehr leise; schaltet schnell in Standby (2 Minuten)
(+) kraftvolles Schneidwerk, schafft auch Kreditkarten, Heft- und Bürokla4mmern
(+) vernichtet auch Kreditkarten, so fein wie Papier (zerschneidet den Karten-Chip)
(+) Schutz gegen Papierstau: Gerät stoppt und schiebt „angeschnittene“ Seiten hoch
(+) große, herausziehbare Schublade
Was uns nicht gefallen hat:
(-) zerschnittene Plastikkarten landen in den Papierresten. Separater Behälter wäre gut.
(-) Schublade nicht ganz dicht, gelegentlich Schnipsel zwischen Wand und Schublade.
Fazit:
Die Zielgruppe für den Fellowes Powershred LX221 ist laut Hersteller das SOHO – Small Office / Home Office – aber das (vom Hersteller empfohlene) Papiervolumen liegt bei maximal 1000 Blatt am Tag, bzw. 25 Kreditkarten. Diese Menge ist selbst für ein kleines Büro enorm viel. Andererseits ist die maximale Dauereinsatzzeit von 25 Minuten nicht viel für ein mittleres, oder großes Büro, wo viel Papier auch über einen längeren Zeitraum (als 25 Minuten) zerschnitten werden muss.
Als Privatperson mit weniger zu vernichtenden Blättern, hätte wir eher zu einem günstigeren Modell gegriffen. Etwa den Fellowes Powershred LX30M für ungefähr den halben Preis. Im beruflichen Umfeld – viel Papier, aber wenige Personen – bei einem täglichen Anfall von den vom Hersteller angegebenen 1000 Blatt ist das Gerät unseres Erachtens auf alle Fällen vorbereitet. In kleinen Büros oder für Soloselbständige ist das Gerät aber sicherlich für jedes Arbeitsaufkommen geeignet.
Gut Erfahrungen konnten wir mit dem LX221 bei „Ausmist-Aktionen“ machen, wo es viele Ordnern voller Papier gibt, denn die moderate (lüfterunterstützte) Abkühlphase beträgt nur 15 Minuten, zudem läuft der 850 Watt Motor recht leise.
Die Kapazität des Auffangbehälters steht der Schneidleistung in nichts nach. Für den gebotenen Preis von rund 400 € ist der LX221 mit der hohen Sicherheitsstufe P-5 und der gebotenen Verarbeitungsqualität unseres Erachtens sehr gut geeignet. Auch sollte die Optik nicht verschwiegen werden. Der Fellowes Powershred LX221 sieht nämlich nicht wie ein typischer Aktenvernichter aus, sondern eher wie ein Stand-PC.
Fellowes Powershred LX221 Aktenvernichter test video:
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- {Fellowes Aktenvernichter Powershred 36C test
- >Fellowes Powershred 10M test
- <Fellowes AutoMax 100M, Automatischer Aktenvernichter test
- *Fellowes Trito 2S Aktenvernichter test
- ‚Fellowes Aktenvernichter Powershred 53C Partikelschnitt test
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