Erster Eindruck:
Der Powershred 6M macht optisch einen robusten und wertigen Eindruck. Er ist im Gegensatz zu vielen anderen Modellen sehr klein – eher wie ein (hochkant stehender) Drucker oder wie normaler Papierkorb und „verschwindet“ völlig unauffällig unter dem Schreibtisch. Kein Wunder bei einem Gewicht von unter 4 Kg. Das Gehäuse bestehtwie so viele andere Aktenvernichteraus 2 Teilen – einer Schneideinheit die auf einem Auffangbehälter aufgesetzt wird. Der komplett aus Kunststoff gefertigte Auffangbehälter (Kapazität 13 Liter oder rund 150 Blatt geschreddertes Papier) hat ein etwa postkartengroßes Sichtfenster ausgehend von der Mitte nach oben und einenSchneidkopf (Messer und Elektronik), der auf den Behälter aufgesetzt wird. Der Fellowes 6M steht dabei sicher auf 4 Füßen und braucht aufgrund seines geringen Gewichts keine Bodenrollen.
Die Bedienelemente des Powershred 6M sind Standard – es gibt einen Schalter, der auf drei verschiedene Stufen gestellt werden kann: „O“ ist aus, „I“ ist ein und „R“ ist quasi der Rückwärtsgang. Die Inbetriebnahme ist einfach – der Schiebeschalter neben dem Symbol „geschlossenes Schloss“ in die Position „offenes Schloss“ schieben und den zweiten Schiebeschalter von Position „O“ nach Position „I“ schieben. Schon kann mit dem Schreddern von Papier begonnen werden.Mittels „Zurück“-Funktion (R) können Blätter wieder ausgegeben werden, soweit sie noch nicht geschreddert sind. Diese Funktion dient als Hilfe bei Papierstau – der Fellowes 6M erkennt die Papiermenge oder Papierstau nicht automatisch.
Das vor allem Eltern mit Kind oder Hundebesitzer besonders interessieren wird – der Fellowes 6m hat eine Kindersicherung (Safety Lock).Sie funktioniert wirklich ohne Probleme und sperrt bei Aktivierung den Powershred 6M komplett. Sobald der Schieber auf das abgebildete geschlossene Schloss-Symbol geschoben ist, kann man den anderen Schieber nicht mehr von der Position „O“ wegbewegen. Der Aktenvernichter bleibt somit also deaktiviert
Fellowes verfolgt mit dem Powershred 6M ein Misch-Konzept aus hohem Sicherheitsstandard (P-4 – aus jeder DIN A4 Seite werden über in 1000 Schnipsel zerlegt) und preisgünstiger, privater Nutzbarkeit – das Konzept hat aber Grenzen, was man an der geringen Menge der täglichen Papiervernichtung sieht – es sind nur 30 Blattund 5 (Kredit)karten pro Tag vorgesehen. Ordnerweise Altpapier entsorgen fällt damit flach. Ewiges Aufschieben und mit anschließender Stapelverarbeitung wird schnell mit 30 Minuten Abkühlpausen „bestraft“. Das ist der „Nachteil“ bei dem Konzept, welches wieder durch einen klaren Preisvorteil aufgefangen wird – der Fellowes liegt in der 70 Euro – Klasse (von zeitlich befristeten Sonderangeboten möchte ich hier einmal absehen).
Schneidleistung:
Der Fellowes 6M wurde für die tägliche Nutzung im Haushalt oder Home Office entwickelt und schneidet bis zu bis zu 6 DIN A4-Blätter gleichzeitig (in der 70 gr./qm-Qualität) in 4 x 12 mm kleine Partikel und verarbeitet auch Heft- und Büroklammern sowie Kreditkarten problemlos. Der Hersteller empfiehltnicht die Heft- und Büroklammern vorher zu entfernen. Die ganze Verarbeitung geschieht bei 69 dB in der Spitze – danach fällt das Verarbeitungsgeräusch auf 66 dB – ein mittlerer Wert im Vergleich zu anderen Geräten. Nutzt man Papier der Standardqualität 80 gr./qm sollte man 5 Blatt pro Durchgang nehmen um Papierstau mit zu vermeiden. Falls es doch mal zu Papierstau kommt rät der Hersteller das Übliche: die Schneidmesser rückwärts und vorwärts abwechselnd laufen lassen, bis das Papier wieder hochkommt, dann ausschalten und ggfs. die Reste rauszupfen, dann wie gewohnt weiterarbeiten, Beim Testen konnte wir feststellen, dass der Fellowes 6M mit 6, bzw. 5 Blatt an seiner Kapazitätsgrenze ist. 7 Blatt (70er Qualität) geht zwar, aber der Powershred 6M wird dabei deutlich langsamer und auch messbar wärmer im oberen Teil des Schneidkopfes. Ab 8 Blatt kommt es regelmäßig zu Papierstau – also besser bei 5 – 6 Blatt pro Durchgang bleiben. Man kann dann auch länger damit arbeiten, wenn man es nicht so eilig hat – das sollte im privaten Umfeld ja auch die Regel sein.
Je Schneidvorgang mit 6 Blatt dauert es in unserem Test handgestoppte 6 Sekunden bis das letzte Stück Papier gefallen ist, also könnte man – theoretisch (!) – in fünf Minuten ca. 300 Blatt Papier zerkleinern. Wieder mehr als genug Zeit und Kapazität für die private Rechnungen.
Der 13-Liter Auffangbehälter ist groß genug für regelmäßige Papiervernichtung und dank der kleineren Partikelgingen bei unserem Testrund 150 Blatt DIN A4 hinein –Der Auffangbehälter muß entsprechend seltener ausgeleert werden.
Was uns gut gefallen hat:
+ sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
+ sehr leichtes und kompaktes Gehäuse – verschwindet unauffällig unterm Schreibtisch,
und ist vom Handling sehr einfach
+ Verarbeitet mit hohem Sicherheitsstandard (P-4) auch Kreditkarten – und auch Pappe
+ Verarbeitungsgeräusch bleibt im Rahmen der Aktenvernichter-Preisklasse (69 dB)
+ Kindersicherung
+ „sinnvolle“ Größe des Auffangbehälters (13 L) – Leerung wäre laut Herstellervorgabeungefähr 1x pro Woche (30 Blätter pro Tag als Empfehlung vom Hersteller, bei max. Kapazität von 150 Blatt)
Was uns nicht gefallen hat:
- Zum Leeren muss der Auffangbehälter vom Schneidkopf getrennt werden, wobei gerne immer wieder Schnipsel danebenfallen. Aufgrund des Preises, ist auch keine Auffangbehälter -Schublade zu erwarten
- Die empfohlene Blattmenge pro Tag sind nur 30 Blatt oder 5 Karten – zum Glück ist das eine Empfehlung und keine zwingende Vorschrift
Pflege/Wartung des Fellowes Powershred 6M:
Ohne regelmäßiges Nachölen wird jeder Aktenvernichter erstlauter und kann später auch komplett zum Stillstand kommen, also spätestens, wenn es lauter wird, dringend ölen!
Fellowes empfiehlt kein spezielles Öl, sondern macht den Vorschlag, doch bitte das herstellereigene Öl zu verwenden. Allgemein wichtig bei der Wahl des verwendeten Öls ist es, dass es aerosolfreies Pflanzenöl ist.
Ablauf des Öl-Verfahrens (2mal wiederholen): Gerät auf Null stellen = Mittige Einstellung zwischen I und R (=also zwischen normales An und Rückwärts ), dann Öl über einen langen spitzen Auslass am Papiereinzug auftragen und ein paar Sekunden rückwärts laufen lassen. Alternativ kann man das Öl auf ein Blatt Papier träufeln (in der Form eines großen W) und dann 2 Blätter durch den Aktenvernichter laufen lassen.
Fazit:
Zusammenfassend erfüllt der Powershred 6M die Erwartungen – er ist praktisch, klein und mit 69 dB nicht zu laut (für die Preisklasse), der Preis ist somit völlig in Ordnung, die Funktionalität für den Privatbereich mehr als ausreichend um immer mal wieder einzelne Altpapier-Blätter zu verarbeiten.
Das Powershred 6Mverträgt zwar nur maximal fünf Minuten Dauereinsatz und muss dann rund 30 Minuten pausieren – das ist aber im Privatbereich/Homeoffice nicht schlimm, da hier erfahrungsgemäß die Menge an Altpapier überschaubar bleibt. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist zudem die für den Privatbereich sinnvolle(Kinder-)Sicherheitseinrichtung – sie gibt dem Powershred 6M ein Plus an Sicherheit, denn sie verhindert, dass Tiere oder Kinder sich an dem Aktenvernichter verletzen können.
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