Erster Eindruck
Fellowes Aktenvernichter Powershred 53C Partikelschnitt. Wieder mal ein Fellowes bei uns im Test. Diesmal der 53C mit Sicherheitsstufe P-4, das heißt das dieses Gerät eine DinA4 Seite in 6 Sekunden in eine „Puzzle“ mit 445 Einzel-Schnipseln verwandelt – tja Herr Nachbar – dann mal viel Spaß beim zusammenkleben. Jetzt noch schnell auspacken – zuerst den „Eierkarton“-Schutz weg, dann den in Folie eingeschlagenen Schneidkopf (sogar mit praktischem Henkel) auf die Seite legen, danach den zweiten Eierkarton weg (soll wohl Beschädigungen durch Aufprall beim Transport verhindern) und zuletzt den (warum auch immer eingepackten Auffangbehälter – so, noch zusammensetzen und Stecker rein fertig. Dann noch die 42 Seiten Bedienungsanleitung. Keine Sorge, es sind nur 2 Seiten auf Deutsch, aber mit vielen Bildern. Und – alles zusammen hat das keine 2 Minuten gedauert – aber dann …
Auf den ersten Blick sind die „Bedienelemente“ sehr Basic und umfassen einen Schieber mit 3 Stufen (I=Ein+Start/Stop-Automatik , O=Aus , R=Rücklauf). Zusätzlich zwei LEDs für Überhitzung (rot) und Einschalten/Rücklauf (grün) und 2 Schlitze für Karten/CD/DVD und Papier. Auf der Rückseite ein Kabel und ein Ein/Ausschalter.
Fellowes sieht für den 53C eine maximale, gleichzeitige Papierverarbeitung in einem Durchgang von 10 Blatt vor (aber das dünne 70 gr/qm Papier) – dabei ist hier wieder einmal die absolute Obergrenze der Leistungsfähigkeit gemeint. Zudem hat Fellowes den 53C so gebaut, dass pro Tag nur 100 Seiten Papier, 10 Karten/CD/DVDs verarbeitet werden.
Viele Käufer und Besucher unserer Website beschweren sich, dass wenn der Hersteller 10 Blatt als maximal Menge angibt, doch bitte 11-12 Blatt möglich sein sollten. Dies ist NICHT der Fall. Die 10 Blatt Obergrenze entsprechen einer maximal vorgesehenen Belastung die der Fellowes 53C und jeder anderen Aktenvernichter gerade eben so (mit Hängen und Würgen) schafft oder nur eine begrenzte Zeit durchhält und sich dann mit einem Abkühlprozess in die „Pause verabschiedet“. (Wenn man beim Autokauf erfährt, dass der Wagen „Spitze 220 läuft“, fährt man den Wagen ja auch nicht immer am Limit).
Dies ist auch bei dem hier „vorliegenden“ Fellowes 53C so. Der Antrieb ist nach unserer Auffassung mit 10 Blatt an seiner Leistungsgrenze, mehr Papier würde das Gerät völlig überfordern. Man merkt auch daran, dass der Fellowes bei dieser maximale Papiermenge deutlich langsamer wird in der Verarbeitung und das der Schneidkopf fühlbar wärmer wird. Daher empfehlen wir für ein zügiges Schreddern ohne Abkühlpausen nur 5-6 Seiten dauerhaft zu verwenden – zum Beispiel wenn (ausnahmsweise) ein ganzer Ordner weg muss. Dann hält der Fellowes auch schon mal 1 Stunde ohne Pause durch. Uns ist bewusst, dass das Sortieren in kleinere Papierstapel nervig ist, aber das ist die einzige möglich Arbeitsweise um den Aktenvernichter lange „am Dauer-Laufen zu halten“
Bei der Dauerbelastung sollte man zusätzlich darauf achten, dass man den im Geräteinneren entstehenden „Papierberg“ klein hält. Wieder einmal mussten wir den Test unterbrechen, weil wir vergessen hatten beim Dauertest den „Berg in der Mitte“ – direkt unter dem Schneidkopf umzuwerfen. Effekt waren zusammenballende Schnipsel im Ein-/Ausgang des Scheidwerks. Das geschieht aber nur durch sich anstauende Papierschnipsel – im 23 Liter umfassenden Auffangbehälter – bis hoch zum Schneidwerk und das ist ein Problem bisher aller Aktenvernichter die wir getestet haben. Man muss daran denken, die Papierreste die sich im Auffangbehälter in der Mitte sammeln rechtzeitig manuell einzuebnen – das Sichtfenster in dem 23 Liter umfassenden Auffangbehälter hilft da ungemein – man muss nur daran denken, auch wenn man nicht regelmäßig Aktenvernichter testet wie wir ;o).
Schneidleistung
Beim Test der maximalen Belastbarkeit (Motto „mal sehen ob der Hersteller dem Gerät noch Reserven mitgegeben hat“) haben wir statt der im Datenblatt vermerkten 10 Blatt 70g/qm auch ab und zu 11 Blatt inkl. Heftklammer geschafft – leider nicht regelmäßig. Wie zu erwarten, wird der Fellowes 53C nach diesem Härtetest innerhalb von 3 Minuten fühlbar (und messbar) warm und schaltet sich ab. Es braucht dann gemessene 28 Minute bis er dann von selbst wieder startet. Dies alles „erkauft“ sich Fellowes mit einer ziemlich heftigen Lautstärke von 71 dB während der Verarbeitung und 78 dB beim Anlaufen des Motors. Im Büroalltag wo es viele Lärmquellen gibt mag das kein Problem sein. Im privaten Umfeld oder in kleinen Büros ist Sprechen bzw. den anderen verstehen während der Fellowes 53C läuft, leider kurzzeitig nicht möglich. Wir empfehlen daher einen separaten Raum – wenn vorhanden (oft wandert ja der Kopierer als erstes in ein extra Kämmerchen).
Nebenbei bemerkt sind alle im Büro anfallenden Klammern (Tacker- und Briefklammern) sowie Plastikkarten (zerteilt in 3 Stücke) oder CD/DVDs (4 Stücke) kein Problem für den Schneidkopf – das Problem hat eher der Anwender, weil es im Inneren keinen Auffangbehälter für Plastikreste gibt. Hier muss man dann die Plastikschnipsel von den Papierschnipseln trennen. Wir haben hierfür extra eine alte Brotdose vorbereitet, um uns diese Mühe zu sparen. Wer es bei seinem Plastik etwas feiner mag, kann das Plastik auch in den Papierschlitz werfen – das schafft der Fellowes 53C auch zuverlässig.
Ein in der Betriebsanleitung erwähnter und regelmäßig stattfindender Einsatz von „Ölpapier“ mindert den Geräuschpegel geringfügig, sorgt aber für .
Bei der Zuführung von 10 Blatt A4-Standard-Papier quält sich der Motor schon sehr stark. Daher laste ich die Leistungsgrenze nur beim Testen aus – desto seltener konnte ich überhaupt ein thermisches Abschalten
Was uns gut gefallen hat
– großer, 23 Liter fassender Auffangbehälter (mit Sichtfenster) für 250- 300 Seiten
– ausreichende Maximalkapazität des Aktenvernichters von 10 Blatt 70 gr/qm für zuhause
– 2 Jahre Garantie auf die Gerätefunktion, 5 Jahre auf die Schneidmesser
Was und nicht gefallen hat
– das Gerät hat keinen extra Auffangbehälter für CD/DVD, Karten-Reste
– größtes Manko: die Lautstärke von über 71 dB (wenn man das Aktenvernichter-Öl verwendet wird es etwas leiser und es bleiben weniger Schnipsel im Schneidwerk kleben), wenn der Motor zu anfangs „hochdreht“ sogar kurzzeitig 78 dB.
Fazit
Alles in allem ist der 53C eine preiswerte Lösung für Aktenvernichtung zuhause mit akzeptabler Leistung für diese Preisklasse. Der Lärmpegel für den Büroalltag gerade so erträglich – für den Wohnbereich ist die Anschaffung aus unserer Sicht zu überlegen.