Erster Eindruck:
Der Bonsaii 3S16 Aktenvernichter ist schlank (Maße (rd.):35 x 51 x 24 cm), hoch (also auch kopflastig) und elegant. Dieser schwarze, abgerundete Bonsaii Aktenvernichter wiegt rund 10 kg Gewicht und lässt sich, mit 4 starren Bodenrollen auch leicht bewegen (hat aber keine Bremsen). Zudem ist er mit einem großen, frontalen Sichtfenster ausgestattet, um die mit Sicherheitsstufe P-4 zerschnittenen Schnipsel zu sehen – wobei etwas mehr als 1000 Papierschnipsel pro DIN A4 Seite in die 16 Liter große, ausziehbare Auffangbehälter-Schublade fallen.
Obwohl der Bonsaii 3S16 ein Gerät der gehobenen Preiskategorie, von ca. 190 € ist, gibt es nur die einfachsten, aber sehr gut funktionierende Automatikfunktionen:
Start-/Stopp-Automatik mit einem Überhitzungsschutz, große graue Pfeil-Tasten für Vor- und Rückwärtslauf, sowie einen On/Off Knopf. Der Hersteller erlaubt diverse Papiersorten, alle (Brief)Klammern und Kreditkarten „als Futter“. Diese werden dann gleichmäßig in 4 x 35 mm kleine Schnipsel verarbeitet – dies entspricht Sicherheitsstufe P-4 (nach DSGVO von 2018 bzw. DIN 66399-2).
Die Schneidleistung ist auch gut genug, dass selbst Kreditkarten vollständig vernichtet werden können, und auch der Kreditkarten-Chip wird zerschnitten. Zusätzlich zum Papier gibt es einen eigenen Einwurfschlitz für Kreditkarten/CDs/DVDs mit eigenem Auffangbehälter – man muss also nicht die Plastikreste aus den Papierschnipsel heraussuchen.
Der Auto-Stopp funktioniert sowohl bei Entfernung des Papierkorbs, als auch bei Papierstau und bei vollem Papierkorb.
Schneidleistung im Test:
Der Bonsaii 3S16 bleibt bei jeder Belastung leise bis sehr leise – mit rund 58 dB unter Voll-Last – und wird nie lauter als ein „normales“ Bürogespräch. Im Büroumfeld konnten wir den Aktenvernichter nicht aus den Büro-Gerätschaften heraushören – ganz im Gegensatz zu den vielen preisgünstigen Geräten, die beim Start gerne „losjaulen“. Das liegt in erster Linie daran, dass der Aktenvernichter einen zu schwachen Elektromotor hat, und um das zu kompensieren, muss das Gerät „mit Schwung“ arbeiten um genügend Drehzahl zu haben damit das Papier im Einwurfschlitz verarbeitet werden kann. Das Prinzip wird auch bei Autos genutzt, wo man preiswerte, kleine Motoren (so spart man Kfz-Steuern ;o) mit hohe Drehzahlen fahren lässt, um ähnlich Kraft zu entwickeln wie bei stärkeren Motoren. Diese dadurch lauten Aktenvernichter müssen normalerweise im separaten Kopierraum aufgestellt werden – den Bonsaii 3S16 kann man dagegen getrost selbst unter dem eigenen Schreibtisch stehen lassen, denn dort arbeitet dort ohne zu stören.
Die Nutzung der Rückwärtslauf- Pfeiltaste transportiert feststeckende Papiere zuverlässig wieder nach oben. Problemtisch waren beim Test nur verkantete Papiere, die sich im Einwurfschlitz auffalten, und so die Messung der Papiermenge „überlisten“. Mit energischem Zug an den Blättern und mit Hilfe der Rücklauftaste konnten wir alle Papierstaus auflösen. Wenn zu viele Blätter eingelegt wurden, hat der Bonsaii 3S16 das korrekt erkannt und die Mitarbeit eingestellt – das bedeutet, eine zuverlässige Papierstau-Erkennung.
Nimmt man 12 Blätter hört man, dass der Motor ordentlich zu tun hat – er schafft den Stapel aber ohne Probleme und bleibt auch nicht „hängen“. Der Bonsaii 3S16 wird nicht deutlich langsamer, so wie andere Geräte, auch wenn es mal ein Blatt Papier mehr werden sollte. Bei 12 Blatt ist aber auch beim Bonsaii die Leistungsgrenze hörbar erreicht. Technisch wird hier aus einem DIN-A4-Blatt jeweils über 1000 Papierschnipsel erzeugt. Dieses Kunststück leistet der Bonsaii 3S16 mit einer Schnittgeschwindigkeit von knapp 2 Meter pro Minute. Das entspricht pro Stunde rund 4000 Blatt Papier – erst nach über einer Stunde greift der Überhitzungsschutz ein – das ist auch der Grund, dass unsere ganzen Test-Blätter-Vorräte leer sind.
Und falls Sie es auch probieren möchten – nach rund 180 Blatt ist der Bonsaii 3S16 fast voll und „möchte“ geleert werden. Diese Pause verschafft dem Bonsaii genug Zeit zum Abkühlen. Irgendwann zwischen Blatt 150 und 200 springt auch mal kurz der Lüfter zum kühlen an. Es ist also „anstrengend“ die Grenze von 4000 Blatt ausprobieren zu wollen. Möchte man zum Beispiel einen vollen Ordner (rund 600 Blatt) direkt hintereinander zerschneiden, wäre der Bonsaii 3S16 quasi unterfordert. Der Überhitzungsschutz greift erst nach rund 62 Minuten und man braucht das Papier von 6,5 Ordner um den Bonsaii 3S16 „in die Knie“ zu zwingen. Gönnt man Pausen um den Papiermüll zu leeren und/oder nimmt man weniger Papier, also 8-10 Seiten, schafft man es auch mehrere Stunden zu shreddern. Der Bonsaii 3S16 ist somit auch ein Preis-Leistungssieger. Leistungsfähigere Geräte gibt es wenige, und diese sind dann noch deutlich teurer.
Der für die Leistungsfähigkeit zu kleine Auffangbehälter von 16 Litern bietet zu wenig Platz, denn bei rund 200 Blatt ist das Bonsaii 3S16 schon voll – zumindest sieht man die Schnipsel im Sichtfenster nicht mehr fallen. Dann empfiehlt es sich die Schublade des Auffangbehälters auszuleeren, denn es fallen gerne Papierschnipsel zwischen Wand und Schublade. Das Einlegen einer Papiertüte bringt leider keine Vorteile. Um alle Papierschnipsel in den Behälter zu bekommen, muss man den Bonsaii 3S16 leicht kippen. Wegen des Schneidmotors an der Spitze des Gerätes sind alle Aktenvernichter leider kopflastig und fallen leicht um, wenn man sie leicht kippt.
Unser Tipp: Wenn man die Papierschnipsel nicht mehr herunterfallen sieht, sollte man den Auffangbehälter leeren. Dabei sollte man vor dem Öffnen den Bonsai 3S16 mehrmals vorsichtig hin und her schütteln, damit sich die Papierschnipsel sich gleichmäßig im Behälter verteilen. Zusätzlich kann man nach jeder Leerung kurz ein Ölpapier durchlaufen lassen (ein paar werden mitgeliefert) und/oder mit einem feuchten Lappen den Papierstaub entfernen – die Papierschnipsel sind beim Bonsaii 3S16 nicht so sehr fein sind und das Gehäuse ist zum Glück ausreichend staubdicht.
Der Hersteller Bonsaii hat für Kreditkarten/CDs/DVDs – ein eigenen Einwurfschlitz mit Auffangbehälter. Die Schneide ist aber grob und zerlegt das Plastik in breite Streifen. Will man seine Kreditkarte vollständig zerstört haben, empfehlen wir die Kreditkarte in den Papierschlitz zu werfen. Die Schneidmesser sind stabil genug und der Chip auf der Kreditkarte wird zuverlässig zerstört. Man muss halt nur etwas unterstellen (bei uns – eine alte Brottdose) um die winzigen Plastikreste der Karte nicht aus dem Papier heraussuchen zu müssen. Unsere Test-Kreditkarte machte keine Probleme und wurde so zuverlässig in 4 x 35 mm Streifchen inklusive Chip zerschnitten.
- (+) Leise (58 dB).
- (+) energiesparend mit Hauptschalter hinten (im Standby mit 0,0 Watt).
- (+) Ausreichende Schnittleistung von 12 Blatt pro Durchgang.
- (+) erstes Starter-Pflegekit mit Ölblättern liegt bei.
- (+) Kreditkarten/CDs/DVDs landet in eigenem Behälter.
- (-) Nur beleuchtete Symbole, keine LCD-Anzeige.
- (-) Auffangkorb zu klein und nicht ganz dicht –Schnipsel zwischen Gehäuse und Rückwand.
Fazit:
Der Bonsai Shredder 3S16 wurde bei uns als klarer Preis- Leistungssieger. Das heißt das Gerät in seiner (Sicherheits)Klasse der Schredder mit Sicherheitsstufe P-4. Der Bonsaii 3S16 schafft es ohne Unterbrechung über 1 Stunde permanent zu arbeiten und in dieser Zeit schafft er rund 4000 Blatt Papier und/oder CDs/DVDs/Kreditkarten.
Die einzig notwendige Verbesserung für den Bonsaii 3S16 wäre ein größerer Auffangbehälter (bei rund 200 Blatt schon voll) – und die Füllstandsanzeige zeigt etwas spät die nächste Leerung an, wobei dann viele Schnipsel bereits zwischen Wand und Schublade fallen – aber das ist meckern auf höchstem Niveau.
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