Amazon Basics Aktenvernichter, AS665C – EU 5-6 Blatt Kreuzschnitt test
Überblick
Erster Eindruck:
Amazon Basics Aktenvernichter, 5-6 Blatt Kreuzschnitt : Heute testen wir mal wieder einen Brot-und-Butter Aktenvernichter der einfachsten Art in der „unter 50 Euro Klasse“. Der AmazonBasics AS665C bringt die einfachsten Funktionen mit sich – ist optisch in schwarz-silber gehalten und fällt in einer Bürolandschaft nicht weiter auf. Die „Bürolandschaft“ ist in unserem Fall das Home-Office. Vielleicht ein wenig zu leicht geraten (3,7 Kg) – mit einem passenden Papierkorb von 14,5 Litern mit 2 Griffmulden. Es gibt – dem Preis angemessen – 3 Grundfunktionen: Auto(matische)-Start-/Stopp-Funktion mit Vorlauf (Modus= I), Ausschalten (Modus=O), Rückwärts bei Papierstau (Modus=R) einer kleinen Aussparung im Einwurfschlitz für Kreditkarten und abschließend einem eingebauten Stromkabel.
Technische Details:
So haben wir getestet:
Wir haben den AmazonBasics AS665C zuerst auf maximale Verarbeitung getestet – laut Aufschrift soll man maximal 6 Blatt auf einmal verarbeiten können. Also haben wir direkt die 6 Blatt abgezählt und los. Mit 70 dB Lautstärke ging es im Leerlauf los, da der Schneidkopf aufgrund des dünnen Gehäuses keine Lärmdämmung hat. Nach nur 5,5 Sekunden war das „Papierpäckchen“ zerschnitten – so weit so gut.
Der Hinweis mit den maximal 6 Blatt scheint in Ordnung zu sein, wobei die Verarbeitungsgeschwindigkeit bereits abnimmt, Am schnellsten arbeitet der AmazonBasics AS665C mit 1 oder 2 Blatt – da braucht er nur 3,5 Sekunden, bei 6 Blatt schon etwas mehr – nämlich (handgestoppte) 5,5 Sekunden. Tacker- und Büroklammern sind zwar erlaubt, machten auch in unserem kurzen Test keine Probleme, sind aber bei dieser Preislage eher ein Grund um ein Gerät stumpf zu kriegen – also für den tägliche Büroeinsatz nicht anzuraten. Denn – Insider-Info: In dieser niedrigen Preisklasse werden keine speziell gehärteten Stahlblätter verwendet. Das Arbeitsgeräusch ist auch der Preisklasse entsprechend mit 70 dB im Leerlauf, bei Papierkontakt dann 74 dB – so laut wie ein aufgedrehter Staubsauger.
Leider nervig, aber solange der AmazonBasics AS665C nicht lange läuft, oder vielleicht sogar nachts, möchte man den Aktenvernichter nur einsetzen, wenn es unbedingt nötig ist. Da die 6 Blatt hier das angegebene Maximum sind, und man diese Mengen wegen schneller Überhitzung – gefolgt von langen Abkühlpausen – nicht dauern einsetzen will, haben wir als das Optimum zwischen Abarbeitungsmenge, Geschwindigkeit und langer Laufzeit bei 3-4 Blätter pro Durchgang gefunden (Dauereinsatz von 5 Blättern empfiehlt sich ebenfalls nicht wegen zu schneller Überhitzung und notwendigen Abkühlpausen.
Danach haben wir 4 Blätter nicht mehr so ordentlich in den Papierschlitz eingesetzt – wie es im Büroalltag mit Sicherheit häufig vorkommt – gefolgt von einem seltenen Papierstau. Der Motor vom AmazonBasics AS665C hat genug Kraft um die Papiere gerade einzuziehen. Er würde auch mehr als 6 Blätter schaffen, nur verhindert das der Einzug. Aufgefaltete Blätter waren also kein Problem, im Gegensatz zu den meisten preiswerten Geräten. Der Rücklauf funktioniert zuverlässig um Papierstaus aufzulösen – das ist bei den meisten preiswerten Geräten aber leider ein Schwachpunkt.
Dort muss man dann mit viel Geduld verstopftes Papier erst mit einer Flachzange, und/oder mit einer Pinzette herausgeziehen – vorher unbedingt Stecker ziehen. Bei einem Dauerbetrieb mit 3-4 Blatt pro Durchgang, kann man den Dauerbetrieb von 2 Minuten (Standard) auf über 3,5 Minuten hinauszögern und bekommt so eine Vernichtungsleistung von rund 180 Blättern hin bevor die Abkühlpause droht – das sollte doch für den täglichen Büroeinsatz mehr als ausreichen. Das grobe Schreddern von Kreditkarten funktioniert auch, wenn man die Karte mittig in den Einwurfschlitz steckt – wobei man unbedingt darauf achtet, dass der Kreditkarten-Chip sauber zerschnitten wird. Leider fallen die Plastikreste ins Papier – solange man nicht vorher geleert hat. Es gibt leider keinen Extra-Auffangbehälters für Kreditkarten-Plastik.
Schneidleistung:
Angegeben sind maximal 6 Seiten pro Durchgang (in der 80 g./qm Qualität). Mit 6 Blatt ist der Motor aber noch nicht an seiner absoluten Leistungsgrenze angelangt, wie bei den meisten Geräten. Der AmazonBasics AS665C erwärmt sich dabei schnell mess- und fühlbar und stoppt nach 2 Minuten Dauereinsatz (leider) zuverlässig – gefolgt von einer mehr oder weniger 30-minütigen Abkühlzeit. Will man ein maximales Verarbeitungsergebnis empfehlen wir 3-4 Blättern pro Durchgang gemacht, dann schafft man bis zu 180 Blatt – in den 14,5 Liter Auffangbehälter passen rund 50 Blatt hinein – d.h.
Man muss bei Ausleeren „schnell sein“ ;o) Der AmazonBasics AS665C ist für seinen Preis und die gezeigte Leistung im Büroalltag sehr gut – wenn man unbedingt das Billigste haben muss. Man sollte generell vom Dauereinsatz von 5-6 Blättern oder sogar mehr absehen, aber nicht weil das der Schneidmotor nicht schaffen würde, sondern weil nach 2 Minuten eine Abkühlpause „droht“ – und die will keiner haben.
Was uns gut gefallen hat:
- +für Kreditkarten geeignet, und hält bei Papier relativ lange durch, wenn man unterhalb der maximalen Arbeitslast bleibt
- +Preis – Leistungsverhältnis sehr gut bei entsprechender (geringerer) Belastung
- +Schmale, zeitlose Bauweise, leichte zu handhaben (rund 3,7 Kg)
- +schnelle Verarbeitung des Papiers bei 3-4 Blättern in rund 3,5 Sekunden
Was uns nicht gefallen hat:
- -sehr laut (Leerlauf 70 dB – Arbeitsgeräusch 74 dB)
- -Geringe Dauerlast-Zeit von max. 6 Blatt und 2 Minuten, dann 30 Minuten Pause, bei 3-4 Blatt schon knapp 4 Minuten
- – Kreditkarten werden nur grob zerschnitten. Kartennummer und Name lassen sich leicht aus den Plastikschnipseln wiedererkennen – bei abgelaufenen Karten natürlich kein Problem.
- – der Sicherheitsstandard P-3 wird nur leicht überschritten – für den Privatgerbrauch aber ausreichend (P-3 Vorgabe = 240mm² pro Schnipsel, AmazonBasics AS665C = 255 mm²).
Fazit:
Nicht für sehr sensible Daten wie Patientendaten o.ä. geeignet – hier sollte es mindestens P-4 Sicherheitsstandard sein. Ansonsten ein empfehlenswertes Gerät, für alte Rechnungen und ähnliches, da es viele 5,5 mm-breite Papierschnipsel gibt, die ausreichend durcheinanderfallen. Der ursprüngliche Inhalt der Seite ist nur mit erheblichem Aufwand wiederherzustellen (Tage bis Wochen) – und darauf kommt es ja an. Natürlich darf man von einem Aktenvernichter dieser Preisklasse keine Wunderdinge erwarten. Wenn man ihn täglich mit Mengen unter 50 Blatt strapaziert, wird der AmazonBasics AS665C aber völlig ausreichen. Wir hatten mit diesem Aktenvernichter nur selten einen Papierstau, dieser ließ sich aber über die Reverse-Schiebestellung rasch wieder beheben.
Unser Tipp: einfach weniger als die maximale Anzahl von 6 Blatt nehmen – also 3-4 Seiten auf einmal – verkanten der Seiten ist kein Problem, da der Motor stark genug ist, um die Blätter zuverlässig einzuziehen. Man darf halt nur nicht zu geräuschempfindlich sein und/oder nachts arbeiten wollen – vielleicht gibt es ja auch ein Nachbarzimmer …