Leitz 80130000 IQ Autofeed Office Partikelschnitt Aktenvernichter test
Überblick
Erster Eindruck:
Leitz 80130000 IQ Autofeed Office Partikelschnitt Aktenvernichter: Gewöhnliche Aktenvernichter verfügen über einen Einwurfschlitz und müssen mit einzelnen Blättern „gefüttert“ werden, dagegen zieht der Leitz IQ Autofeed Office 150 P4 das Papier selbständig und Blatt für Blatt ein und zerschneidet es. Leitz hat mit dem 80130000 (Herstellernummer) eine bequeme und durchdachte Lösung gefunden – Zielgruppe ist hier das Home-Office oder kleine Büros (mit rund 3-4 Mitarbeitern), die viel Papier vernichten müssen. Bequem ist dabei, dass Mitarbeiter nicht lange an dem Gerät stehen um kleine, abgezählte Päckchen Papier einzuwerfen – die der Aktenvernichter maximal schaffen kann. Dabei ist zu beachten, dass die Abarbeitung des 150 Blatt-Stapels auch nur Blatt-für-Blatt gehen kann. Geklammerte Papiere bereiten Probleme.
Bei unseren Tests waren zwei zusammen geklammerte Blätter das Maximum. Dabei ziehen die Rollen das erste Blatt ein und trennen es. Auf diese Weise kann man ein loses Paket von 150 Blatt auf einmal einlegen und sich dann direkt wieder um seine Hauptaufgaben kümmern. Oberhalb der Klappe für den Papierstapel ist zusätzliche ein Einwurfschlitz, der maximal 8 Blatt aufnehmen kann, während die Automatik weiter Blatt für Blatt zerschneidet.
Der Leitz IQ Office 150 greift sich dann mithilfe von Kunststoff-Walzen, Blatt für Blatt von unten und zieht das Papier selbständig durch die Schneidwalzen. Zudem fällt das Abwarten und Papiere abzählen weg. Der Leitz IQ Office 150 ist trotzdem nicht vor Überlastung gefeit. Nach getesteten 32 Minuten „Dauerlauf“ muss auch der Leitz für rund 9-10 Minuten einen „Boxenstopp“ zum Abkühlen einlegen. Nach der Abkühlpause beginnt er aber auch automatisch mit der Weiterarbeit – man muss sich also nicht darüm kümmern oder abwarten. Diese Dauerlast ist im Büroalltag aber wenig praxisnah – wenn man viele Papiere hat, legt man sie in die Klappe und bei wenigen Seiten kann man diese schnell über den Einwurfschlitz loswerden. Es ist besonders das automatische Abarbeiten, das wir schätzen, und der zusätzliche Schneidkopf, so dass man „nebenbei“ auch einmal dickeres Papier zerschneiden kann, oder schnell ein paar wenige Blätter, während die Automatik überraschend leise (gemessene 57 dB) weiterarbeitet.
Büro- oder Heftklammern schafft die Automatik ebenfalls, man sollte bei der Automatik-Funktion nicht mehr als 2-3 Seiten zusammen getackert lassen – oder Tacker plus Büroklammer(n). Der Leitz IQ Office 150 P4 zieht mit seinen zwei kräftigen, gummierten Walzen das Papier nach unten und ins Schneidwerk. Sind mehrere Seiten zusammengetackert (z.B. Comic-Heft), verfängt sich das Papier regelmäßig und sitzt fest. Im „Normalfall“ kann sich der Leitz IQ Office auch selbst „helfen“, da er bei Papierstau bis zu dreimal automatisch Vor- und Zurückläuft, bevor er aufgibt und einen Fehler meldet. Dann hilft der manuelle Vor-/Rücklauf (entsprechende (F) / (R) -Tasten auf dem Soft-Touch-Bedienfeld neben dem Einschalter). LED-Beleuchtete Symbole in einer Zeile neben dem Einschalter bilden die Funktionen ab: In Betrieb, Überhitzung, Papierstau/Überlast, Auffangbehälter voll, Behälter-Tür geöffnet.
Der Auffangkorb ist mit 44 Litern ausreichend groß für eine zu verarbeitende Papiermenge von rund 350-360 Blatt, so dass man nicht ständig zur Altpapiertonne laufen muss (Sicherheitsstufe P-4 heißt in der Praxis: jedes DIN A4-Blatt wird in rund 420 Schnipsel zerschnitten).
TIPP zur Handhabung:
Alle Aktenvernichter bilden einen „Papierschnipsel-Hügel“ in der Mitte des Auffangbehälters. Daher empfiehlt es sich – spätestens, wenn der Hügel im großen Füllstands-Fenster erkennbar wird – den Leitz IQ Office 150 P4 kräftig anzustoßen, damit sich der Papierhaufen auflöst.
Sollten CD/DVDs verarbeitet werden, muss man sich eine stabile Büroschere suchen – dafür ist die gesamte Leitz-Gerätklasse nicht gemacht. Kreditkarten zerschneiden geht aber, wenn man den Deckel abhebt und die Kreditkarte direkt in den Einwurfschlitz packt. Kleinere Papiere als DIN A4 können auch zerschnitten werden, wenn man sie mittig zwischen 2 BIN A4-Blätter platziert.
Der Einwurfschlitz oberhalb der Papierklappe verarbeitet zwar maximal 8 Blätter pro Durchgang (80 g/qm Qualität), nur sollte man dies nicht als die Standard-Verarbeitungsmenge ansehen. Ab 5 Seiten pro Durchgang wird das Schneidwerk deutlich langsamer bei der Verarbeitung. 6 – 8 Blatt pro Durchgang sind die technische Obergrenze seiner Leistung und sollten die Ausnahme sein. Möchte man spontan mehr zerschneiden lassen, raten wir dazu die 3:50 Minuten zu warten, damit der Papierstapel in 150 Blatt in der Klappe abgearbeitet ist. Kleine Probleme machen das Abarbeiten von Hochglanzpapier (Werbe-Flyer) oder Pergamentpapier – hier greifen die Gummi-Walzen in der Klappe nicht gut, so dass es öfter zu Papierstau kam. Besser wäre die Nutzung des Einwurfschlitzes für solche „Spezialaufgaben“ – also kein unlösbares Problem, wenn man das berücksichtigt.
Schneidleistung:
Falls man (abgezählte) 150 Blatt (80g/qm Papier-Qualität) zerschneiden lassen möchte, legt man den Stapel ein – das Gerät arbeitet durch ohne Pause – bei Überhitzung springt der Leitz IQ Office 150 P4 nach der Abkühlung selbständig wieder an und macht weiter bis zum Schluss. Wir bewerten diese Art der „Papiervernichtung in Abschnitten“ als vertretbar, weil niemand eingreifen muss. Papierstau konnten wir nur „provozieren“. Diese entstehen „gerne“ durch einfach/mehrfach gefaltetes Papier, oder Papier das oben und unten festgetackert war (wer macht so etwas „in der Büropraxis“?).
- + gutes Konzept der automatischen Papierabarbeitung per „Einlegen und vergessen“.
- + leise Verarbeitung (57 dB)
- + Kreditkarten lassen sich durch den Einwurfschlitz vollständig zerschneiden.
- + Standby nach 3 Minuten Inaktivität.
- + Garantieverlängerung um 1 Jahr, bei Registrierung
- – Sensor meldet zu schnell „Behälter voll“. Grund: Papier-Hügel im Innenraum
- – Standgerät (12 kg) ohne Bodenrollen.
- – recht kurzes Netzkabel.
Fazit:
Um stundenlang Akten zu vernichten, eignet sich der Leitz IQ Office 150 P4 nur bedingt, da er nach 30 Minuten Dauereinsatz eine 9-10 Minuten-Pause braucht, um abzukühlen. Bei der Verarbeitung eines vollen Aktenordners – mit rund 600 Blatt Inhalt – überstand der Leitz IQ Office 150 P4 diese Arbeit ohne Papierstau oder Wärmeproblemen in rund 16 Minuten (mit 4 Päckchen à 150 Blatt). Nach Ende des zweiten Ordners war dann eine 10-Minunten-Pause fällig. Im Büroalltag muss man nach rund 360 Blatt sowieso den Auffangbehälter leeren, so dass dann immer eine kurze Pause entsteht. Das heißt auch größere Aufgaben führen zu keiner „wirklichen“, also relevanten Verzögerung.
Zudem arbeitet er angenehm leise. Alles in allem eine Empfehlung für diejenigen, die auch einmal Aktenberge zu vernichten haben (besonders am Jahresende) und nicht unbedingt „auf die Sekunde“ achten müssen. Für die gleiche Menge an Papier hätten wir mit einem preiswerten Aktenvernichter Stunden gebraucht – denn wir hätten immer neben dem Gerät warten müssen.
Die Tatsache, dass der Behältersensor zu früh anschlägt (Stichwort: „Papierschnipsel- Hügel“), ist auch bei bisher allen von uns getesteten Aktenvernichtern so. Da hilft nur ab und zu beherzt dagegen klopfen, aber das kann man ja im Sichtfenster sehen.
Für den Preis vom 350 – 400 € ist der Leitz IQ Office 150 P4 ein professionelles Gerät, dass wir gerne getestet haben und dass wir gut Gewissens empfehlen können.
Falls Sie sich überlegen sollten den Leitz IQ Office 150 P4 für ein größeres Büro zu kaufen (ab 5-10 Personen) sollten Sie eine kurze Nutzungsanalyse machen. In der Regel fallen auch bei bis zu 10 Personen nicht allzu große Papiermengen an die man unbedingt aufgrund von (Betriebs)Geheimnissen vernichten muss. Ärzten, Rechtsanwälten und Steuerberatern raten wir zu dem Leitz IQ Office 150 P5, welcher noch mehr, also noch kleinere Papierschnipsel produziert (über 2100).
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